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Grippeerkrankung bei Kindern – was können Sie tun?

Grippeerkrankung bei Kindern – was können Sie tun?

Wie Sie Ihrem Kind bei einer Grippe am besten helfen

WAS IST EINE GRIPPE?

Eine Grippe wird durch das Influenza-Virus hervorgerufen und ist gekennzeichnet durch schnell einsetzende, schwere Erkältungssymptome sowie eine Schwächung des Immunsystems. Die Krankheit kann aber auch die Lunge, das Herz oder gar das Gehirn erfassen. Kinder mit chronischen Erkrankungen tragen hier ein besonderes Risiko. Bei der Grippe handelt es sich nicht um einen so genannten „grippalen Infekt“ (die klassische Erkältung). Letzterer wird zwar auch durch Viren hervorgerufen, hat aber einen weniger schweren Verlauf. Falls Sie mehr über die Symptome des grippalen Infekts bei Kindern wissen möchten, lesen Sie hier weiter.

Am ehesten sind Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem grippegefährdet. Kinder deswegen, weil ihr Immunsystem sich noch entwickelt und noch nicht ganz ausgereift ist.

DIE SYMPTOME EINER GRIPPE

Eine Grippeerkrankung verursacht mehrere Symptome, deren Schwere vom Alter des Kindes abhängen kann. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind von einer Grippe stark betroffen. Die folgenden Anzeichen können bei Ihrem Kind auf eine Grippe hindeuten:

  • Fieber zwischen 38 und 40 °C
  • Trockener Husten
  • Schüttelfrost, Wärmebedürfnis
  • Weinkrämpfe
  • Laufende Nase
  • Appetitlosigkeit
  • Schwächegefühl
  • Kopf-, Muskel und Gliederschmerzen
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall

Ist Ihr Kind ansonsten gesund, hat es die Grippe nach ungefähr einer Woche überstanden. Es kann aber sein, dass der trockene Husten über Wochen anhält, obwohl die anderen Symptome bereits abgeklungen sind.

WELCHE MEDIKAMENTE HELFEN BEI GRIPPE?

Es gibt beispielsweise antivirale Medikamente, die die Vermehrung der Viren im Körper hemmen. Werden diese rechtzeitig eingenommen (innerhalb der ersten 48 Stunden), lassen sich die Dauer und Schwere der Grippe mindern. Antivirale Medikamente werden durch den Kinderarzt verschrieben und kommen in der Regel nur zum Einsatz, wenn die betroffene Person zu einer Risikogruppe gehört. Besprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, ob das der Fall ist.

Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Baby oder Kind unter 12 Jahren den bei Erwachsenen häufig verwendeten Wirkstoff Acetylsalicylsäure geben! Das Medikament kann bei Kindern eine seltene Leber-Hirn-Erkrankung namens Reye-Syndrom auslösen.

WIE KÖNNEN SIE IHREM KIND NOCH HELFEN?

Liebe und Zuwendung sind natürlich auch während der Krankheit angebracht. Es gibt darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten, die helfen können, die Grippebeschwerden Ihres Kindes zu lindern.

BETTRUHE

Im Bett kann sich Ihr Kind am besten erholen, denn die Ruhe schont den Körper. So spart Ihr Kind seine Kräfte für den Kampf gegen die Krankheit. Decken Sie Ihr Kind bei Fieber aber nicht zu sehr zu, damit sich die Wärme nicht staut.

INHALIEREN

Inhalieren mit Kochsalzlösung kann die Nasenschleimhäute zum Abschwellen bringen und die Beschwerden dadurch lindern.

VIEL TRINKEN

Während einer Grippe wird Ihr Kind durch das Fieber und das Schwitzen viel Flüssigkeit verlieren. Geben Sie ihm viel zu trinken - am besten stilles Wasser oder ungesüßte Kräutertees.

WADENWICKEL

Wadenwickel sind ein weiteres beliebtes Hausmittel und für Kinder ab 6 Monaten möglich.

Und so geht’s:

  • Leichte Baumwolltücher in lauwarmes Wasser tauchen, auswringen und um die Waden wickeln.
  • Im nächsten Schritt ein trockenes Tuch sowie ein Wolltuch darum wickeln.
  • Anwendung der Wickel für circa 15 bis 20 Minuten (sobald die Wadenwickel körperwarm geworden sind).

Messen Sie zwischendurch das Fieber. Ist die Temperatur um 1 °C gesunken, beenden Sie die Maßnahme, um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten.Wie Sie richtig Fieber messen, erfahren Sie hier im Abschnitt „Richtig Fieber Messen“.

LÄSST SICH BEI KINDERN EINE GRIPPE VERMEIDEN?

Der beste Schutz ist ein starkes Immunsystem. Außerdem sind Bewegung an der frischen Luft sowie eine abwechslungsreiche Ernährung das A und O.

Leidet Ihr Kind an einer chronischen Erkrankung wie chronischer Bronchitis, Asthma oder anderen, empfiehlt die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts eine Grippeimpfung für Ihr Kind. Diese Details sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen.

Grippeviren können durch Husten oder Niesen übertragen werden. Sie können außerdem auf Türklinken, Spielzeugen und vor allem an den Händen für eine gewisse Zeit überleben. Deshalb sollten Sie sich und auch Ihr Kind regelmäßig und gründlich die Hände waschen.

WANN ZUM ARZT?

Eine Grippe kann Ihrem Kind zusetzen und eine Reihe von Symptomen können sich entwickeln. In den folgenden Fällen sollten Sie zum Kinderarzt gehen:

  • Starke Ausprägungen von Fieber, Schmerzen oder Husten
  • Entwicklung eines auffälligen Hautauschschlages
  • Kind trinkt nicht genug
  • Atemprobleme
  • Berührungsempfindlichkeit und Teilnahmslosigkeit
  • Steifer Nacken
  • Wenn Beschwerden länger als 10 Tage andauern

Im Zweifel gilt: Wenn Sie sich unsicher sind, gehen Sie lieber zum Arzt.